Dienstag, 13. August 2013

Ironman 70.3 European Championship Wiesbaden




"Alles hat sein Gutes" pflegte mein Vater zu sagen. Auch dem Abbruchrennen in Rapperswil hätte er eine gute Seite abgewonnen. Die World Triathlon Corporation offerierte uns als Ersatz die Teilnahme, am mit dem Prädikat Europameisterschaft ausgeschriebenen, IM 70.3 Wiesbaden. Mein Vater hätte recht behalten, es kam gut für mich, sehr gut sogar. Dass ich fit war und bei den grauen Panther auf dem Rad und beim Laufen mit den Schnellsten mithalten konnte wusste ich. Öfter verhinderte aber meine Schwäche beim Schwimmen einen Vollerfolg. Meine Rennstrategie war simpel. Rückstand beim Schwimmen in Grenzen halten, auf dem Velo an die Spitze fahren und danach auf der Laufstrecke alle Grauhaarigen und Kahlköpfigen niederkämpfen. Mit weniger als 4 Minuten Rückstand auf Alfi, dem Führenden, verließ ich die erste Wechselzone. Meine Startwelle war die Erste nach den Damen und so überholte ich während zweieinhalb Stunden Frau um Frau und wähnte mich an einem Frauentriathlon! Auf der mit 1500 Höhenmeter ziemlich anspruchsvollen Radstrecke fühlte ich mich pudelwohl. Als ich beim zweiten Wechsel ins Zelt stürmte erblickte ich Alfi der eben auf die Laufstrecke ging. Nun lief ich wie der Teufel. Mein 4er Schnitt für die ersten 5 Km war viel zu schnell aber ich musste einfach zu Alfi aufschließen ohne zu wissen wie es dann weitergehen sollte. Als es soweit war grüssten wir uns, er meinte "uhhhh verdammt schnell" und es gelang mir in kurzer Zeit den entscheidenden Vorsprung heraus zu laufen. Es war eines meiner besten Rennen und wurde mit dem EM-Titel belohnt. Yeahhhh!!!!

Ein rundum tolles Weekend mit vielen Emotionen, achtzigtausend begeisterte Zuschauer an der Strecke und einem Resultat, dass ich mir zwar erhoffte aber das live natürlich schöner ist als in den Tagträumen. Es gab aber auch grössere und kleinere Dramen. Da wären zum Beispiel die etwa 30 Teilnehmer die den Start verpassten weil sich der Chauffeur des Shuttlebus beim Transfer zum Schwimmstart verfuhr!  Oder Jan Frodeno der die entscheidende Zeit zum Gesamtsieg in der Wechselzone verlor weil sein Laufbeutel versehentlich bei den Altersklassenteilnehmern anstatt bei den Pro's bereit gelegt wurde. Und natürlich das Drama von Gilbert Fisch der den Konaslot um knappe 52 Sekunden verpasste nachdem er bereits beim Ironman Austria wegen läppischen 2:44 Minuten leer ausging.  

Unsere nördlichen Nachbarn haben eine perfekte Organisation hin gelegt alles ging "ruck zuck zack zack". Danke liebe Veranstalter! Ein grosses Dankeschön geht an Kurt Müller der mit seinem "Team Koach" in kürzester Zeit eine Truppe auf die Beine gestellt hat in dem ein tolle Stimmung herrscht. Danke an Christian Fässler der seit 4 Jahren wöchentlich mit mir schwimmt und mich immer wieder motiviert. Erstmals bin ich die 1.9 Km unter 30 Minuten geschwommen und man kann es drehen und wenden wie man will, es war für mich eine sehr gute Leistung. Den grössten Dank geht natürlich an Barbara die mich immer aktiv unterstützt! Kuss! Last but not least danke an alle Blogleser die mit lieben, humorvollen und motivierenden Feedbacks auch meine Motiviation zum Schreiben hochhalten! 

Ab sofort steht die Vorbereitung auf den Ironman Hawaii im Vordergrund. Unterbrochen durch Uster und Galveston, zwei olympische Triathlon. Selbstverständlich werde ich regelmässig von Trainings und Wettkämpfen berichten.