Sonntag, 25. August 2013

Schwarzer Tag am Uster Triathlon

Meine Titelwahl hat nichts mit dem Wetter zu tun. Trotz miserablen Prognosen waren die Bedingungen, bei zwar kühlen aber trockenen Verhältnissen, perfekt. Die Freude oder Enttäuschung über die eigene Leistung hatte bei vielen Teilnehmern nur noch wenig Bedeutung als sich die Nachricht von zwei tragischen Vorfällen verbreitete. 
Pascal Preisig, ein junger Sportskollege im Team Koach, musste nach einem Unfall mit einem Automobilisten mit schweren Verletzungen in die Uniklinik eingeliefert werden. Er und ein zweiter Athlet wurden auf der Radstrecke fehlgeleitet und kollidierten in einer unübersichtlichen Kurve mit einem PW. Wir wünschen Pascal alles Gute und drücken ihm die Daumen, dass sich die Verletzungen als nicht ganz so gravierend herausstellen. Der zweite Vorfall betrifft einen 58 jährigen Mann, ein Altersklassenkollege den ich jedoch persönlich nicht kenne, der kurz vor dem Ziel zusammenbrach und verstarb. Dies ist nun bereits der zweite Todesfall an einem Triathlon in der Schweiz in der laufenden Saison! 

In schwarz-weiss, der Stimmung angepasst, das Siegerpodest der AK 55-64 mit Alfi & Georges!

Podestplätze für unser Team gab es auch noch für Martin Welti und Doc. Barbara. "First out of water" aller AK-Athleten Christian Fässler! 

Wurst und Brot Weltmeisterschaft 2013


Eigentlich ist es schon verrückt, da reist man durch die halbe Welt um an den verschiedensten hochkarätigsten Triathlonwettkämpfen teilzunehmen und einer der Schönsten und best organisierten liegt fast vor der Haustür. Der Schwyzer Triathlon wird vom Veloclub Ibach bereits zum 17. Mal durchgeführt, ist aber immer noch ein Geheimtipp! Alles passt, wirklich alles, wenn wir mal grosszügig vom bescheidenen kulinarischen Angebot des Badirestaurant absehen. Gute Webseite, perfekte Organisation, witziges Format mit Windschattenfreigabe, urchige Sprüche des Speaker, idyllische Berglandschaft, grosszügige Preise und ein Nenngeld das schon fast nostalgisch tief liegt. Nach 400m Schwimmen im heimeligen Lauerzersee folgen 2 Velorunden um den See gefolgt von 5 Km laufen. Für die Schnellen ist das Ganze nach etwa einer Stunden erledigt. Ironnonna Barbara hat sich nach vielen Jahren wieder einmal an den Start gewagt. Mit einem Lächeln im Gesicht hat sie die Finishline überquert! Caroline Koethe, noch ein Comeback, hatte riesen Spass und begann gleich mit Pläne schmieden fürs nächste Jahr. René und Sohn Robin, unsere Nachbarn, hatten ebenfalls Freude an der familiären Veranstaltung. Dauerkonkurrent Gilbert fehlte etwas die Kraft nach einer intensiven Trainingswoche in den französichen Alpen. Spass und Freude scheint es ihm trotzdem gemacht zu haben. Dass ich einen direkten Konkurrenten im Nacken hatte habe ich verschlafen und bis mir klar wurde, dass 200m vor dem Ziel ein Schlussspurt gefragt war, war er mir auch schon enteilt. Ein zweiter Platz geht voll in Ordnung, die Sprintdistanz ist nicht wirklich mein Ding. Egal, Spass hat es gemacht und ich bin mächtig Stolz auf Barbara!    

Die Fotos zeigen die Ironnonnis vor und bei der Arbeit. Danke an Georges & Niki Bürgi. 



Dienstag, 13. August 2013

Ironman 70.3 European Championship Wiesbaden




"Alles hat sein Gutes" pflegte mein Vater zu sagen. Auch dem Abbruchrennen in Rapperswil hätte er eine gute Seite abgewonnen. Die World Triathlon Corporation offerierte uns als Ersatz die Teilnahme, am mit dem Prädikat Europameisterschaft ausgeschriebenen, IM 70.3 Wiesbaden. Mein Vater hätte recht behalten, es kam gut für mich, sehr gut sogar. Dass ich fit war und bei den grauen Panther auf dem Rad und beim Laufen mit den Schnellsten mithalten konnte wusste ich. Öfter verhinderte aber meine Schwäche beim Schwimmen einen Vollerfolg. Meine Rennstrategie war simpel. Rückstand beim Schwimmen in Grenzen halten, auf dem Velo an die Spitze fahren und danach auf der Laufstrecke alle Grauhaarigen und Kahlköpfigen niederkämpfen. Mit weniger als 4 Minuten Rückstand auf Alfi, dem Führenden, verließ ich die erste Wechselzone. Meine Startwelle war die Erste nach den Damen und so überholte ich während zweieinhalb Stunden Frau um Frau und wähnte mich an einem Frauentriathlon! Auf der mit 1500 Höhenmeter ziemlich anspruchsvollen Radstrecke fühlte ich mich pudelwohl. Als ich beim zweiten Wechsel ins Zelt stürmte erblickte ich Alfi der eben auf die Laufstrecke ging. Nun lief ich wie der Teufel. Mein 4er Schnitt für die ersten 5 Km war viel zu schnell aber ich musste einfach zu Alfi aufschließen ohne zu wissen wie es dann weitergehen sollte. Als es soweit war grüssten wir uns, er meinte "uhhhh verdammt schnell" und es gelang mir in kurzer Zeit den entscheidenden Vorsprung heraus zu laufen. Es war eines meiner besten Rennen und wurde mit dem EM-Titel belohnt. Yeahhhh!!!!

Ein rundum tolles Weekend mit vielen Emotionen, achtzigtausend begeisterte Zuschauer an der Strecke und einem Resultat, dass ich mir zwar erhoffte aber das live natürlich schöner ist als in den Tagträumen. Es gab aber auch grössere und kleinere Dramen. Da wären zum Beispiel die etwa 30 Teilnehmer die den Start verpassten weil sich der Chauffeur des Shuttlebus beim Transfer zum Schwimmstart verfuhr!  Oder Jan Frodeno der die entscheidende Zeit zum Gesamtsieg in der Wechselzone verlor weil sein Laufbeutel versehentlich bei den Altersklassenteilnehmern anstatt bei den Pro's bereit gelegt wurde. Und natürlich das Drama von Gilbert Fisch der den Konaslot um knappe 52 Sekunden verpasste nachdem er bereits beim Ironman Austria wegen läppischen 2:44 Minuten leer ausging.  

Unsere nördlichen Nachbarn haben eine perfekte Organisation hin gelegt alles ging "ruck zuck zack zack". Danke liebe Veranstalter! Ein grosses Dankeschön geht an Kurt Müller der mit seinem "Team Koach" in kürzester Zeit eine Truppe auf die Beine gestellt hat in dem ein tolle Stimmung herrscht. Danke an Christian Fässler der seit 4 Jahren wöchentlich mit mir schwimmt und mich immer wieder motiviert. Erstmals bin ich die 1.9 Km unter 30 Minuten geschwommen und man kann es drehen und wenden wie man will, es war für mich eine sehr gute Leistung. Den grössten Dank geht natürlich an Barbara die mich immer aktiv unterstützt! Kuss! Last but not least danke an alle Blogleser die mit lieben, humorvollen und motivierenden Feedbacks auch meine Motiviation zum Schreiben hochhalten! 

Ab sofort steht die Vorbereitung auf den Ironman Hawaii im Vordergrund. Unterbrochen durch Uster und Galveston, zwei olympische Triathlon. Selbstverständlich werde ich regelmässig von Trainings und Wettkämpfen berichten.    

Montag, 5. August 2013

Alpenpässe



Mit Schrecken hab ich festgestellt, dass ich schon lange keinen Blog mehr geschrieben habe. Eigentlich hab ich auch nicht all zuviel zu erzählen. Trotzdem, wer sich über einen kurzen Update über den Ironnonno freut der darf weiterlesen.

Wettermäßig wurden wir vom Mai und Juni nicht verwöhnt. Der Mai geht sogar als zweit nassester Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnung in die Klimageschichte ein. Der Juni glänzte durch Unwetter und Hochwasser und die Sonne hielt sich vornehm zurück. Ganz anders der Juli! Nur ein einziger Regentag und mehr als ein Dutzend Hitzetage ergaben einen perfekten Rahmen um mein Velokilometerkonto zu äufnen! Fast 2000 Km spuhlte ich ab. Mein Kontostand 2013 steht bei 8000Km und entspricht dem mehrjährigen Durchschnitt. Das Postkartenwetter nutzte ich um ausgiebig Höhenmeter in den Schweizer Alpen zu sammeln. Bergtrainings die mir hoffentlich beim Ironman 70.3 Germany helfen auf der schwierigen Radstrecke mit 1450 Höhenmeter meinen Rückstand aus dem Schwimmen zu reduzieren. Die Radstrecke in Wiesbaden wird bestimmt die Schlüsseldisziplin sein. Wer hier den falschen Tag erwischt wird mit dem Ausgang in der M55 kaum etwas zu tun haben, ist doch alles was Rang, Name und graue Haare hat am Start!


Der IM Switzerland war eine willkommene Abwechslung vom Training. Nicht als Teilnehmer sondern als Zuschauer stand ich am Mythenquai als sich 2500 Athleten auf den Weg zu einem denkwürdigen Wettkampf machten. Das Schwimmen musste erstmals ohne Neo absolviert werden. Die Lufttemperatur sollte bis zum Marathon die 35°C überschreiten. Eine Tortur schon für uns Zuschauer geschweige denn für die Athleten. Die meisten unserer teilnehmenden Freunde und Bekannten haben das Ziel erreicht auch wenn die Zeiten teilweise langsamer als erhofft waren. Bravo. 

Selbst hab ich am Vortag wieder einmal einen Triathlon über die olympische Distanz gemacht. Wegen meiner bekannten Schwäche im Schwimmen hatte ich keine großen Ambitionen. So war denn auch mein Rückstand mit 4 Minuten auf Alfi Caprez, den meine italienischen Freunde ehrfurchtsvoll "il muratore" nennen, uneinholbar. Trotzdem hat es Spass gemacht wieder einmal von Anfang bis Schluss Vollgas zu geben. Jetzt freue ich mich wieder auf die längeren Distanzen wo meine Chancen höher einzustufen sind.